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24
Feb

Aloha!

Es sind schon wieder ein paar Tage vergangen und für mich ist ne Menge passiert, unter anderem habe ich meine erste neuseeländische Erkältung, yay… nicht. Das ist bei dem Wetter hier auch schwierig auszukurieren weil es immer wechselt zwischen sehr (sehr, sehr) warm, dann Regen -> nass, Sonne -> warm, Wind -> kalt und so weiter. Der Spruch “New Zealand – four seasons in a day” ist tatsächlich die beste Beschreibung die man für das Wetter hier geben kann. Aber heute geht es mir schon wesentlich besser als die letzten zwei Tage und bis Montag sollte ich hoffentlich auch wieder fit sein.

Also, rollen wir die letzten Tage mal von hinten auf.

Am Dienstag hatte ich orientation für mein Designprogramm und bin aus allen Wolken gefallen, als die mir erzählt haben, dass ich da jetzt schweißen, Metallgießen, Holzbearbeitung oder Porzellanwerken lernen kann/soll/muss. Das war ehrlich gesagt nicht das was ich mir unter contemporary crafts vorgestellt habe. Insofern war das erstmal ein Schock, und für mich auch der erste Moment in dem ich tatsächlich gerne nach Hause wollte, hätte mir jemand nen Flieger vor die Tür gestellt, ich wäre eingestiegen. Dazu kam, dass einer Professoren furchtbar schnell gesprochen hat und ich totale Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. Alles in allem kein sehr guter Tag…
Aber irgendwie werde ich mich damit arrangieren können und wer weiß vielleicht bringt es mir im nach hinein ja doch mehr als ich mir jetzt vorstellen kann.

Mittwoch war international orientation mit traditioneller maorischer (maoriischer?) Begrüßung, dem Powhiri. Wir haben hier auf dem Gelände ein wunderschönes handgeschnitzes Marae, das ist das zentrale Versammlungshaus eines Dorfes oder einer Familie, quasi vergleichbar mit der Dorfkirche. Leider waren wir auf der int. orientation zu viele um dort hinzugehen, deshalb hat das ganze in der Sporthalle statt gefunden. War natürlich eine etwas andere Atmosphäre :) aber trotzdem beeindruckend. Die Uni hatte dafür extra eine traditionelle Tanzgruppe eingeladen, die ein bißchen was von ihrem Brauchtum gezeigt haben. Ich hab ein Video gemacht, wenn ich irgendwann mal genug Bandbreite hab um das in weniger als 5 Stunden hoch zuladen gibts nen YouTube link.
Danach gabs dann den üblichen Reden, blabla Kram und am Nachmittag war ich noch mal bei den Designern, weil ein paar Studies aus den höheren Semestern bereit erklärt hatte Fragen zu beantworten. Alles in allem scheint das hier ziemlich ähnlich abzulaufen wie bei uns, nur die Anwesenheit wird etwas strenger kontrolliert, und das kontinuierliche Arbeiten. Wir müssen alle ein visual diary führen in dem wir alles aufschreiben, zeichnen, dokumentieren was wir so finden und machen und das wird nachher zu 20% mit in die Bewertung einbezogen. Ich bin da ein bißchen zwiegespalten, ich finde es immer sehr beeindruckend, wenn Leute so arbeiten (können), aber bei mir selber hat das nie geklappt. Vielleicht ist es also gar nicht so doof, wenn ich jetzt mal dazu gezwungen bin.

Den Donnerstag hab ich dann komplett im Bett verbracht, wegen Erkältung und allgemeiner Schlappheit, da gibts also nicht viel spannendes zu berichten.

Dafür von gestern um so mehr. Wir haben unsere erste Tour mit der USU gemacht (UNITEC student union). Ich glaube man könnte das mit unserem ASTA vergleichen, nur dass die hier auch Leute haben, die da arbeiten, also nicht nur Studenten, und dass die ständig irgendwelche Touren, Konzerte und Unternehmungen organisieren. Gestern sind wir morgens noch einmal mit einem Powhiri begrüsst worden, und diesmal in dem Marae. Das ist so wunderschön, diese ganzen Schnitzereien und Muscheleinlegearbeiten sind wirklich beeindruckend. Leider darf man dort nur Fotos machen, wenn eine Person mit drauf ist, da die Stadt Auckland irgendwie die Bildrechte daran hat und sich wohl ziemlich anstellt.
marae
Von daher müsst ihr jetzt mit einem Bild mit schlechter Belichtung und erkälteter Ike drauf vorlieb nehmen. Aber hier gibt es für diejenigen die es interessiert noch ein paar mehr Fotos, unter anderem vom dem Schnitzer der das ganze Teil alleine (!!) als seine Master Thesis (!!!!!) geschaffen hat.
Nach der Zeremonie habe ich mich noch mit einer älteren Frau, die tatsächlich noch ein tättowiertes Gesichts Moko trägt, unterhalten und es war einfach großartig, wie begeistert und leidenschaftlich sie von ihrer Kultur erzählt hat. Da habe ich mich dann um so mehr darauf gefreut, dass ich Montag auch meine erste Unterrichtsstunde in Toi Maori Tahi habe, der Kurs beschäftigt sich mit der traditionellen Kunst, Kultur und Geschichte der Maoris.

Nach einer Tasse Tee sind wir dann in den Bus geladen worden und auf ging unsere Touri-Tour nach Auckland :)

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Erster Stop war einer der vielen verloschenen Vulkane hier, dessen Maori Namen ich leider nicht ganz verstehen konnte. Von oben hatte man einen wunderschönen Blick über Auckland, nach allen Seiten hin. Und mal wieder einen Einblick in diese total abstruß gemischte Pflanzenwelt. Da stehen Palmen neben Eichenbäumen und eine Kiwiranke schlängelt sich um den Stamm einer Fichte, das wirkt zum Teil wirklich surreal, vor allem, wenn im Hintergrund das türkise Meer schimmert.
Und ich hab gemerkt, dass ich wirklich weit, weit weg von zuhause bin :)

far far away

Weiter gings es dann in einen kleinen Park direkt am Wasser wo ich zum ersten Mal in meinem Leben Fish’n'Chips gegessen habe. Ich glaube nicht, dass es mein Lieblingsessen wird, aber mit er ganzen Truppe Picknick im Park am Wasser zu machen und zu mampfen war schon ein Erlebnis.
Nach der Mittagspause sind wir zum Mt Eden gefahren, ein weiterer alter Vulkan und eine der Befestigungsstationen der Kiwis im zweiten Weltkrieg. Der Berg ist von Tunneln durchzogen die zu verschiedenen Luftschutzbunkern führen. Glücklicherweise hatten die Neuseeländer nie wirklich die Gelegenheit sie zu benutzen, es hat sich im 2. WK einfach niemand für NZ interessiert :) Hier kann man dann noch mal die Bucht mit dem Skytower von der anderen Seite sehen.

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Auch der nette Kamerad aus dem Headerfoto dieses Eintrags ist mir da vor die Linse geflattert. Da muss ich sagen bin ich wirklich beeindruckt von meiner Kamera, dass ist die höchste optische Zoomstufe, ich war bestimmt 10-12m von dem Burschen entfernt und das Foto ist ziemlich gut geworden.
Generell ist es hier aber nicht sooo schwer schöne Fotos zu machen, auch für ungeübte Leute wie mich. Postkarten Motive finden sich hier genug.

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Wieder am Fuße des “Berges” angekommen sind wir zur letzten Station aufgebrochen, dem Takapuna Beach. Da haben wir dann den Rest des Nachmittags mit Eisessen, Slacklining und Muschelsuchen verbracht. Alles in allem also ein gelungener Tag.

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Abends gabs es dann das nächste Highlight: mein erstes Rugby Spiel.

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Es scheint auch ein ziemliches großes Ding gewesen zu sein, angeblich die beiden besten Mannschaften Neuseelands, die Blues aus Auckland und die Crusaders aus Christchurch. Ich hab ja zugegebener Maßen keinen blassen Schimmer was da abging, aber offenbar war es ein gutes Spiel, auch wenn die Blues haarscharf mit 18:19 verloren haben.

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Ich hatte Mini Donuts und die waren super :)

Zuhause gabs dann ne große Party, weil ein Mädel hier aus dem Village Geburtstag hatte. Ich weiß echt nicht genau wie der Kerl dessen Erfahrungsbericht ich gelesen habe auf die Idee kommt, dass das Personal hier streng ist, man keinen Alkohol trinken darf und bei mehr als 8 Leuten zusammen um 12 das Licht ausgemacht wird. Das gestern stand in keinster Weise irgendeiner anderen guten Hausparty nach. Ich bin etwas früher als der Rest ins Bett gegangen und war wirklich froh, dass ich daran gedacht habe Oropax mit zu nehmen, ansonsten wäre das mit schlafen glaub ich nix geworden.

Anyways, heute ist eventuelle in Besuch im Zoo geplant, und dafür muss ich mich dann jetzt mal in Klamotten schmeißen. Vielleicht seh ich ja nen Kiwi :)

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20
Feb

Kia Ora! (das ist Hallo auf maori, ich hab schon was gelernt hier ^^)

So endlich geht’s es los :) Ich bin angekommen, ich bin wirklich hier und werd auch ne Weile bleiben. Bis jetzt hab ich immer noch so ein bißchen Urlaubsfeeling und hab es noch nicht wirklich auf die Reihe bekommen, dass ich hier auch arbeiten muss.

Aber eins nach dem anderen…

Angekommen bin ich gestern, am Sonntag um 14.00h, nach 32 Stunden Reisezeit, also eins weiß ich jetzt, ich werde nie der Typ der gerne und viel fliegt :) Wir sind bei Checkin durch die Business Class gelotst worden und ich war schon total begeistert, dass man in den Langstreckenflügen wirklich Platz hat, naja stelle sich dann raus, dass es eben doch die Business Class war. In der Economy sah es dann doch etwas anders aus, nicht so schlimm wie bei RyanAir aber Komfort ist trotzdem was anderes.
Meine Flugroute ging von Hamburg aus über Dubai (7 Stunden) dann nach Melbourne (12 Stunden, das war echt hart!) und dann letztendlich nach Auckland (2,5 Stunden). Allerdings muss man der Emirates Fluggesellschaft zu gestehen, dass Entertainmentprogramm war wirklich ziemlich gut und das Essen für Flugzeugessen auch.

Als ich aus dem Flughafen raus bin hat sich Auckland auch gleich von seiner besten Seite gezeigt, strahlend blauer Himmel, ultra Sonnenschein und 25°c, dabei aber ein angenehmer Wind so dass es nicht zu heiß ist. Allerdings habe ich festgestellt, ich brauch unbedingt ne Sonnenbrille, das Licht ist so unglaublich hell hier dass es wirklich anstrengen ist. Ausserdem ist die Sonne ziemlich aggressiv, ich benutze ja nun schon Sonnencreme mit Faktor 50, aber trotzdem hab ich mir gestern schon den ersten Sonnenbrand geholt, nicht schlimm, ist noch nicht mal rot, aber halt dieses charakteristische kribbeln auf der Haut. Im international Office haben sie mir heute gesagt: “Burningtime is 10 minutes”, hätte ich vorher nie im Leben geglaubt, jetzt schon.

Mein Zimmer

Ich wurde netterweise am Flughafen eingesammelt mit noch zwei anderen Mädels zusammen, beide von den Phillippinen, und dann ging’s auf zur UNITEC. Hier angekommen habe ich dann relativ fix meine Zimmer zugewiesen bekommen, nachdem ich gefühlte 185 Formulare unterschrieben habe. Zwei von meinen Mitbewohnerinnen waren schon da, Gloria und Jane aus Papua Neuguinea. Mit Gloria verstehe ich mich ganz gut, Jane ist offenbar sehr schüchtern und redet nicht viel, mal schauen ob sich das noch gibt.
Ich muss gestehen, ich war etwas geschockt als ich hier angekommen bin. Das Appartment ist definitiv nicht so schön wie auf den Prospektfotos (das war ja zu erwarten und ist auch nicht sooo tragisch, schließlich muss ich hier nicht den Rest meine Lebens verbringen) aber was mich wirklich gestört hat war der Geruch. Die beiden Mädels meinen es würde nach Kakkerlaken riechen, eeeww.

Glücklicherweise war mein Zimmer recht sauber und nach durchlüften auch geruchsmässig gut zu ertragen. Ich hab mich dann erstmal eingerichtet und bin duschen gegangen, das hat mich allerdings einige Überwindung gekostet. Es gibt hier zwei Badezimmer, eins war als Mädels- und das andere als Jungsbadezimmer aus gewiesen. Das Jungsbadezimmer war schöner und hat sogar ein Fenster gehabt, allerdings war der Duschkopf abgebrochen. Das andere Bad war dunkel (kein Fenster), feucht und miefig. Naja immerhin hat die Dusche funktioniert, das war mir dann gestern erstmal das Wichtigste.

Dann hat Gloria mir den nächsten Minisupermarkt, die werden hier dayries genannt, gezeigt. Mini hats ganz gut getroffen, ich hab Müsli und Milch gekauft, sonst gab’s nicht viel. Glücklicherweise haben wir dann noch Jannice aus Singapur getroffen. Jannice hat ein Auto und wollte sowieso gerade zum nächsten richtigen Supermarkt fahren (die sind hier sogar Sonntags von 9-20.00h geöffnet o0). Sie hat uns dann netterweise mit genommen und wir sind zu Pak’n'Save gefahren, das ist ähnlich wie Metro, vor allem auf große Portionen spezialisiert. Zu dem Zeitpunkt war ich aber so müde, dass mir eh alles Wurscht war. Gloria und ich haben dann erstmal das nötigste gekauft an Essen und vor allem Putzmitteln.
Als wir zurück gekommen sind bin ich einfach direkt ins Bett gegangen, das war um 20.00h. Ich hab dann bis heute morgen um 6 geschlafen und war dann relativ fit, also so richtig hat mich das (der?) Jet-Lag nicht erwischt.

Während ich geschlafen hab haben die beiden Mädels die Küche, Schränke und Geschirr, Besteck usw geschrubbt, ein bißchen hat’s geholfen aber nicht wirklich viel. Ich habe dafür dann heute Vormittag das Badezimmer ordentlich geputzt, das schöne mit dem Fenster wohlgemerkt ;) , dafür gesorgt dass wir einen neue Duschkopf bekommen und dann einfach die Zettel mit Girls und Boys Bathroom getauscht. Jetzt haben wir ein schönes sauberes Bad uns etwaige männliche Mitbewohner müssen halt nehmen was übrig bleibt :P

Eben hat sich auch geklärt, warum das alles hier so dreckig war, offenbar sind die beiden Jungs die hier gewohnt haben erst vor ein paar Tagen ausgezogen und das Putzteam hatte noch keine Zeit hier sauber zu machen. Jetzt ist grade jemand da uns putzt noch mal richtig, hoffentlich hilft das gegen den Geruch.

Blick vom Central Hub

Ich hab dann heute den Vormittag damit verbracht mich einzuschreiben und allen möglichen andern bürokratischen Kram zu erledigen. Ausserdem bin ich ein bißchen über das Unigelände gelaufen. Es ist zwar weitläufig aber nicht so riesig wie ich befürchtet hatte. Das Sportscenter ist super schön und man kann als Bewohner von Residential Village sogar die Kurse umsonst mitmachen, da freu ich mich schon drauf.
Dann hab ich mir vom campuseigenen Subway ein Sandwich geholt und erstmal Picknick in der Sonne gemacht.

grün, grün, grün

Gestern habe ich festgestellt, dass ich leider den falschen Adapter für die Steckdosen mitgenommen habe, ausserdem fehlten mir noch ein bißchen Kleinkram, ein Bettlaken und ich wollte gerne eine Schreibtischlampe haben. Also habe ich mich an das Abenteuer gewagt, mit dem Bus zur St Lukes Mall zu fahren. Und es war wirklich ziemlich abenteuerlich, zumindest für mich. Angefangen hat es damit, dass ich etwas länger gebraucht habe, auf der richtigen Straßenseite zu stehen, ich habe nämlich nicht bedacht, dass die hier ja andersrum fahren und stand deshalb erstmal an der falschen Haltestelle. Nachdem ich dass dann festgestellt hatte, bin ich ausgestiegen und dann rüber über sie Strasse und wollte wieder einsteigen. Da hat sich dann rausgestellt, dass der Busfahrplan auch mehr so eine grobe Richtlinie ist. An den meisten Stationen stehen noch nicht einmal Zeiten, nur ab wann der Bus morgens fährt und bis wann abends und dann das er ungefähr alle 15 Minuten kommt. Naja, ticken halt ein bißchen anders die Kiwis.
Ausserdem haben die hier ein lustiges System, nämlich prepaid Buskarten, man bekommt eine Karte mit Chip und die muss man einmal beim Einsteigen und dann beim Aussteigen an ein Lesegerät halten. Wenn man vergisst beim Aussteigen auszuchecken fährt man halt solange mit wie der Bus eben fährt, oder bis das Guthaben auf der Karte aufgebraucht ist.

Schlussendlich habe ich dann die Mall erreicht, nur um festzustellen, das die Öffnungszeiten in der ersten Wochenhälfte wesentlich kürzer sind, nämlich nur bis 18.00h. Ich war um halb 6 da. Also werd ich wohl morgen noch mal hin müssen. Aber immerhin habe ich mein Bettlaken, meinen Adapter und meine Lampe bekommen und jetzt ist es auch schon wieder ein bißchen gemütlicher hier.

Wharenui Ngakau Mahaki

Morgen um 09.00h habe ich dann hier meine erste Orientation-Veranstaltung. Das ist das Wharenui Ngakau Mahaki Gebäude und die Activity die da statt finden soll ist “Maori Powhiri” was immer das sein mag, ich bin gespannt… und ein bißchen aufgeregt. Und damit ich morgen nicht völlig K.O. bin gehe ich glaub ich gleich ins Bett, es ist zwar erst 21.00h aber vielleicht hat mich die Zeitverschiebung ja doch gepackt.
Also, ich hoffe ihr habt euch nicht zu Tode gelangweilt :P und bis bald!

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